Es ist ein altes Vorurteil, dass Kinder von mehreren Sprachen überfordert wären. Das Gegenteil ist der Fall: Kinder, die früh zwei oder mehr Sprachen lernen, sind auch später sprachlich flexibler. Gerade in jungen Jahren fällt es Menschen leichter, Sprachen zu lernen, da das Sprachlernzentrum noch in der Entwicklung ist und so die verschiedenen Sprachstrukturen wie selbstverständlich „einbauen“ kann. Nach dem „Immersionsansatz“ (Immersion bedeutet „Eintauchen“) empfiehlt es sich für Familien und pädagogische Einrichtungen, dass jede Betreuungsperson konstant in der Muttersprache spricht. Ganz der natürlichen Entwicklung entsprechend lernen Kinder so nach dem Nachahmungsprinzip – frei von Druck und in einer natürlichen Situation.
In Deutschland ist der Anteil der Kindertagesstätten, in denen Kinder eine Fremdsprache durch Immersion erwerben können aber noch sehr gering. Im Alltag unserer Einrichtung arbeiten wir nach diesem Prinzip und die Bilingualität spielt eine zentrale Rolle.
Eine Person – eine Sprache ist auch unser Prinzip.
In jeder Gruppe arbeitet eine italienische und eine deutsche Fachkraft. So ist das (voneinander) Lernen nicht künstlich, sondern ganz selbstverständlich in den Tag integriert. Die Bilingualität gehört zu unserem Kita-Alltag dazu, so wie der Morgenkreis und das Freispiel. Die Kinder entscheiden selber, in welcher Sprache sie sprechen wollen. Beide Kulturen werden von uns gleichberechtigt gepflegt.